Opium, Opiate, Heroin,
Morphium, Methadon
Was ist Opium, was sind Opiate, was ist Heroin?
Was ist Methadon?
Wie wirkt Heroin?
Warum macht Heroin so schnell abhängig?
Welche körperlichen Folgekrankheiten gibt es?
Welche körperlichen Entzugssymptome gibt es?
Welche psychischen Nebenwirkungen hat Heroin?
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Wo finden Betroffene und Angehörige Hilfe?
Was ist Opium, was sind Opiate, was ist
Heroin?
Opium ist der eingetrocknete Saft der Kapseln der Mohnpflanze. Dessen
Wirkungen waren bereits im Altertum bekannt. Opium enthält verschiedene
Stoffe, darunter Morphium, das auch als Morphin bezeichnet wird. Dieses
wird in Europa seit dem 19. Jahrhundert als Schmerzmittel verwendet.
Opiate sind Stoffe, die dem Opium ähnlich sind und ähnliche
Wirkungen
haben.
Heroin ist eine aus Morphin gewonnene Substanz, die schnell in das
Hirngewebe eindringt und eine sechs- bis zehnmal stärkere Wirkung als
Morphin hat. Heroin wird intravenös gespritzt, geraucht oder
"gesnieft", also durch die Nase eingeatmet.
Was ist Methadon?
Methadon ist ein synthetisches Opiat, das als Heroinersatz genommen
werden kann. Es vermeidet Heroinentzugserscheinungen, wirkt
vierundzwanzig Stunden und muß deshalb nur einmal täglich genommen
werden. Es muß nicht gespritzt werden. Methadon ist eine Flüssigkeit,
die getrunken wird.
Wie wirkt Heroin?
Heroin besetzt bestimmte Bindungsstellen an Hirnzellen, die sogenannten
Opiod-Rezeptoren. Die Ersteinnahme führt häufig zu unangenehmen
Empfindungen wie Übelkeit, Brechreiz, Verstimmtheit. Bei weiterer
Anwendung stellen sich dann angenehme Empfindungen, Glücksgefühle ein.
Außerdem wird die Schmerzwahrnehmung reduziert, Aggressionen und
sexuelles Verlangen werden ebenfalls vermindert.
Im Verlauf der Abhängigkeit verschwinden die angenehmen Wirkungen,
die Vermeidung von Entzugserscheinungen ist das Ziel des weiteren
Gebrauchs.
Warum macht Heroin so schnell abhängig?
Zunächst ist das sehr intensive Glückserleben Grund, den Gebrauch zu
wiederholen, dann kommt es schnell zu einem Verlust der Wirksamkeit, so
daß eine größere Menge der Droge benötigt wird, um den gleichen Effekt
zu bewirken (Toleranzentwicklung). Der Organismus stellt sich auf die
Heroinzufuhr ein, so daß ein Absetzen zu qualvollen körperlichen
Entzugserscheinungen führt. Diese können durch die erneute Einnahme der
Droge wiederum sehr schnell und effektiv beendet werden. Dieser
Kreislauf hält die Sucht aufrecht.
Welche körperlichen Folgekrankheiten gibt
es?
Eine Heroinvergiftung führt dosisabhängig zum Tode durch narkoseartige
Zustände mit Bewußtlosigkeit und Atemlähmung. Der Blutdruck sinkt, der
Herzschlag verlangsamt sich. Die Pupillen sind eng. Harmlosere
Nebenwirkungen sind Übelkeit und Brechreiz, Harnverhalt, verzögerte
Entleerung des Magens, Verstopfung, Gallenkoliken.
Ständiger Drogenkonsum führt zu Verstopfung, Blutarmut und
vorzeitiger
Alterung, der mangelnde Appetit zu Gewichtsverlust. Die körpereigene
Abwehr gegen Infektionen wird geschwächt.
Weitere schwere Folgekrankheiten entstehen nicht durch die Droge
selbst, sondern durch die Art der Einnahme. Durch das Spritzen
entstehen Abszesse und andere Hautinfektionen. Die Krankheitskeime
können Herzschäden verursachen. Die Venen werden zerstört. Durch die
Benutzung verunreinigter Spritzen und Nadeln werden Hepatitis B und C,
Leberentzündungen, die tödlich verlaufen können, sowie der HI-Virus,
der AIDS verursacht, übertragen.
Welche körperlichen Entzugssymptome gibt
es?
Entzugssymptome beginnen vier bis zwölf Stunden nach der letzten
Injektion und erreichen nach vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden
ihren Höhepunkt. Nach fünf Tagen klingen die Symptome ab. Zunächst
entwickelt sich eine starke Morphingier. Die Betroffenen werden
unruhig, reizbar, eventuell auch depressiv. Unter Umständen kommt es zu
einem bedrohlichen Kreislaufversagen und Herzrhythmusstörungen. Dazu
Durchfälle, Erbrechen, Schwitzen, Tränenfluß. Auch Kopf- und
Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe und weitere körperliche Symptome können
auftreten.
Welche psychischen Nebenwirkungen hat
Heroin?
Heroinabhängigkeit führt zu einer schweren Veränderung der
Persönlichkeit. Das ethische Niveau sinkt rasch. Denken und Handeln
sind auf die Beschaffung und den Konsum der Droge eingeengt.
Verhaltensstörungen sind die Folge. Angststörungen und Depressionen
können Ursache, aber auch Folge der Abhängigkeit sein. Psychosen mit
Verfolgungswahn und Halluzinationen ähnlich einer Schizophrenie können
ausgelöst werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die körperliche Entgiftung sollte in einer Klinik, z.B. einer
Psychiatrischen Klinik mit Suchtabteilung und geeigneten
Behandlungsmöglichkeiten durchgeführt werden. Rückfälle nach alleiniger
körperlicher Entgiftung sind die Regel. Deshalb sollte ein
Behandlungskonzept vorhanden sein, das eine Drogenberatungsstelle,
Selbsthilfeorganisationen, Nachsorgeeinrichtungen, psychotherapeutische
und soziale Angebote einschließt. Oft ist eine mehrmonatige
Langzeittherapie in einer Suchteinrichtung sinnvoll.
Bei schwerer Abhängigkeit sind schadensbegrenzende Maßnahmen
hilfreich.
Ziel ist nicht die Drogenfreiheit, sondern die Verhinderung oder
Milderung der sozialen und gesundheitlichen Folgeschäden.
Beispielsweise soll die Ausgabe von sterilen Spritzen und Nadeln an
Abhängige die Ausbreitung ansteckender Krankheiten wie AIDS verhindern
helfen.
Methadonsubstitution: Um die Abhängigen vom Zwang der Beschaffung
der
Drogen zu befreien und auch zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten
wird von Ärzten, die eine besondere Erlaubnis dazu haben, Methadon
ausgegeben. Die körperliche Opiatabhängigkeit bleibt bestehen. Die
besonderen Eigenschaften des Methadons erlauben es aber den Kranken,
sich besser sozial zu integrieren und ihr Leben besser zu bewältigen.
Wo finden Betroffene und Angehörige Hilfe?
Drogenberatungsstelle gibt es praktisch in allen deutschen Großstädten.
Deren Adressen finden sich in den lokalen Tageszeitungen.
Internet:
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung will mit ihrem
Internetprojekt zur Suchtprävention Jugendliche und junge Erwachsene
erreichen:
http://www.drugcom.de
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